Einweihung Pfarrzentrum

Spielerische Aktion

Pfarrer
Damit ein Lied entstehen kann, braucht es Noten. Aber viele Notenzeichen machen noch lange keine Melodie. Da schaut nur mal hin:

Noten laufen umher und stellen sich nach einer Weile völlig zusammenhanglos falsch in der Melodiefolge auf.
Keybord spielt dazu schräge Musik


Der Mario soll jetzt mal spielen, was dabei rausgekommen ist -

Mario spielt die entstandene Melodie

Von einer schönen Melodie weit entfernt, zum Davonlaufen!
Eines wissen wir. Eine Melodie ergibt sich nur, wenn die einzelnen Töne in einem sinnvollen Zusammenhang untereinander stehen. Und das ist die Tonkunst.

Damit ein großes Bauwerk wie unser Begegnungszentrum St. Johannes entstehen kann, müssen viele verschiedene Menschen ihren Ton mitbringen, ihn einbringen und miteinander nach einem gemeinsamen Ziel Ausschau halten.

Man stelle sich das alte Pfarrhaus vor: Ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem Jahr 1794 an der dominantesten Stelle Frankenwinheims. Ehemals ein Vorzeigeobjekt - verkommen zu einem Sorgenkind. Aus den Fugen geraten, überall Risse, unansehnliches äußeres Erscheinungsbild, verlottert im Innern, sonderbarer Geruch, bedrückende Raumatmosphäre.
Ein Pfarrer wird bei der derzeitigen Seelsorgesituation auf lange Sicht hinaus nicht mehr in Frankenwinheim wohnen. Was dann mit dem Pfarrhaus anfangen? Einfach stehen lassen, dem Verfall überlassen, für billiges Geld verkaufen oder nach einer neuen Funktion suchen? Daneben das viel jüngere Pfarrheim, ebenfalls in die Jahre gekommen, energetisch nicht mehr verantwortbar, Installationen verbraucht und veraltet. Wie damit umgehen?

Steffi Ziegler
Was ist der richtige Schritt für die Zukunft unserer Pfarrgemeinde und unseres Dorfes? Was ist für das gemeinsame Leben in unserem Ort in Zukunft wichtig, damit die Kirche im Dorf bleibt und damit Menschen auf dem Land Lebensqualität spüren dürfen? Dieser Frage musste sich die Kirchenverwaltung zusammen mit dem Bischöflichen Bauamt stellen.

Kirchenpflegerin Martha Sendner tritt mit erstem Ton in die Reihe - Mario spielt ihn an

Der Ton, den die Kirchenverwaltung im Gespräch und Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Gemeinderat einbringen wollte, war durchwärmt vom Traum:
Es soll etwas Neues auf dem Kirchberg entstehen.
Ein Begegnungszentrum, das im wahrsten Sinn des Wortes ein Haus der Begegnung sein möchte,
ein Haus der Pfarrgemeinde
ein Haus der politischen Gemeinde
ein Haus der örtlichen Vereine
ein Haus der Kinder und Jugend
ein Haus für Feste und Feiern

Mario spielt nochmals ersten Ton

Pfarrer

In Abstimmung mit dem bischöflichen Bauamt wurden als Architekten das junge Architektenteam hjp-Architekten aus Grafenrheinfeld ausgewählt. Ich bitte Architekt Herbert Osel um den zweiten Ton

Architekt Herbert Osel bringt den zweiten Ton - Mario spielt ihn an

Mit ihrem Entwurf wollten Herbert Osel und Prof. Jürgen Hauck diesem Traum Konturen geben. Tradition und Kontinuität wahren, aber mit dem Baustil auch neue Akzente in die Zukunft hinein setzen, Räume schaffen, mit denen das Ziel Lebensqualität für ein kleines Dorf und einer lebendigen Pfarrei in Zukunft ermöglicht werden soll.

Mario spielt zweiten Ton an - dann in Kombination mit dem ersten

Steffi Ziegler

In jedes Bauwerk bringen die verschiedenen Handwerker ihre Handschrift und ihren Ton mit ein. Michael Barthelme hat den Rohbau für uns hingestellt. Neben vielen anderen Firmen waren aus unserem Dorf die Firma Pöschl&Erk und die Firma Gunkel beteiligt.

Michael Barthelme bringt den dritten Ton - Mario spielt ihn an

Das Gelingen eines Bauwerks hängt von einem guten Fachwissen der Firmen und einem guten Zusammenspiel mit den Architekten ab. Handwerker sind es, die einem Bau Hand und Fuß geben.

Mario spielt den dritten Ton in Kombination mit den ersten beiden

Pfarrer

Was sind schon Räume ohne die Menschen, die sie beleben?

Ein/e Jugendliche/r und ein/e Senior/in bringen den vierten Ton - Mario spielt ihn an

Räume sind Dienstleister, Voraussetzung, dass Menschen miteinander Leben gestalten. Die Menschen sind es, die Räume mit Leben füllen.
Neues Leben wird durch Jugendliche ins Pfarrhaus einkehren. Gemeinschaft unter Kindern und Jugendlichen möchte die vornehme alte Dame Pfarrhaus herstellen, der Gefahr der Vereinzelung von Jugendlichen vor den Computern ein Gegenangebot entgegensetzen. Gemeinschaft herstellen, d.h. miteinander spielen, im Austausch bleiben, Pläne schmieden.

Gemeinschaft untereinander pflegen, Zeiten miteinander gestalten, erzählen, erinnern, sich aber auch einbringen - das ist auch die Einladung an die ältere Generation.

Mario spielt den vierten Ton in Kombination mit den ersten drei

Steffi Ziegler

Begegnungszentrum St. Johannes, so nennen sich die neuen Räume am Kirchberg. Vereine und Verbände wollen Menschen im Dorf unter einem Ziel, das sie verfolgen, zusammenhalten und miteinander verbinden.

Ein/e Vertreter/in der Verbände und Vereine bringt den fünften Ton - Mario spielt ihn an -

Das Begegnungszentrum St Johannes will seine Türen für sie aufmachen und dadurch betonen: Bindung bleibt auch in einer beschleunigten, mobilen Gesellschaft ein großer Wert.

Mario spielt den fünften Ton in Kombination mit den ersten vier

Pfarrer

Inzwischen haben Sie die Melodie des Liedes erkannt. Es heißt: „Wir feiern heut ein Fest“. Familien werden Feste im Festsaal oder im Foyer des Pfarrhauses feiern.

Frau Walter bringt den sechsten Ton - Mario spielt ihn an -

Feste sind immer Ausdruck der Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und der Beziehungen, die uns tragen.
Wo Menschen sich begegnen, kann vieles entstehen und wachsen. In diesem Begegnungszentrum St. Johannes liegen so viele Chancen. Feiern wir deshalb nun ein Fest des Glaubens und der Begegnung.

Mario spielt ihn in Kombination mit den ersten fünf -
Band spielt das Lied: Wir feiern heut ein Fest



Fürbitten

Mit dem Bau des neuen Begegnungszentrums St. Johannes wurde in unserem Dorf ein großer Meilenstein gesetzt. Wir bitten dich:

Das Begegnungszentrum hat schützende Mauern.
Lass dieses Zentrum zu einem Ort werden, an dem Menschen sich wohl fühlen

Das Begegnungszentrum hat Fenster.
Schenke uns bei den Beratungen in diesem Haus einen Blick für das, was für unser Dorf und unsere Pfarrei wichtig und richtig ist

Das Begegnungszentrum hat aufwändige Klima- und Belüftungsanlagen.
Lass uns bewusst sein, dass für das wichtigste Klima des Wohlwollens und einer wohltuenden Atmosphäre wir Menschen selbst verantwortlich sind

Das Begegnungszentrum hat einen weiten Ausblick in die umliegende Landschaft.
Bewahre uns vor allem kleinkariertem Denken, vor aller Engstirnigkeit und schenke uns einen weiten Denkhorizont

Das Begegnungszentrum hat große Dächer.
Lass unter diesen Dächern Platz sein für die verschiedenen Generationen, für verschiedene Interessen und Einstellungen und lass die Begegnungen in diesen Räumen zum Segen werden

Das Begegnungszentrum braucht viele Helfer.
Schenke uns Menschen, die Zeit und Kraft für diesen Ort der Begegnung zum Wohl der Gemeinschaft investieren

Wir denken heute auch an unsere Toten. An alle, die in der Geschichte unserer Pfarrei Dienste in ihr verrichtet haben. Und wir beten für alle, an die wir denken. In diesem Gottesdienst beten wir für..........

Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen


Kirchliche Segnung

Die Kinderkirche in Frankenwinheim hat ein sehr schönes Ritual, wenn ein Kind neu dazukommt. Das Kind wird mit einem Lied empfangen. Es heißt:

Ich fass dich golden ein.
Ein Platz soll dir bereitet sein.
Von Herzen freu ich mich.
Ich freu mich über dich.


Ein schönes Lied, das Freude über das neue Kind ausdrückt und eine positive Grundstimmung ausbreitet: Schön, dass es dich gibt. Schön, dass du da bist. Und wenn das Kind mit dem goldenen Band eingefasst wird, hat es das Gefühl: Ich bin wertvoll und ganz, ganz wichtig.

Unsere Kinder von der Kinderkirche begrüßen symbolisch jetzt auch unser neues Begegnungszentrum St. Johannes mit diesem schönen Ritus. Mit einem langen goldenen Band fassen sie unseren Pfarrsaal nun golden ein. Sie legen dadurch einen goldenen Ring um diesen Raum. Das ist ein uralter Segensritus. Gold ist die Farbe Gottes. Mit diesem Ritus des goldenen Ringes drücken die Kinder aus: Gesegnet seien die Menschen, die hierher kommen, ein- und ausgehen, miteinander feiern, diskutieren, tanzen, spielen, musizieren, sich unterhalten, Hochzeiten in der Familie feiern oder auch nach Beerdigungen zusammenkommen.
Und sie drücken dadurch auch die Freude über diese neue Möglichkeit der Begegnung in unserem Dorf aus.

Liebe Kinder, ich bitte Euch nun, Euren goldenen Segensring zu legen.

Kinder und Eltern legen das goldene Band und singen das Lied:

Ich fass dich golden ein.
Ein Platz soll dir bereitet sein.
Von Herzen freu ich mich.
Ich freu mich über dich.



Segensgebet

Herr, unser Gott,
der Apostel Paulus gibt der Gemeinde in Kolosser die Worte mit auf den Weg:

Lektorin:
Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi. Seid dankbar!

Segne dieses neue Begegnungszentrum St. Johannes und lege um alle, die hier ein- und ausgehen, die hier Gemeinschaft und Dazugehörigkeit erleben möchten, Themen diskutieren und Ideen spinnen, in Freude feiern und Trauer durchstehen möchten deinen goldenen Ring des Segens. Erfülle alle mit dem Geist der Güte, der Achtung voreinander, der Geduld und der Dankbarkeit. Gib, dass wir hier suchen, was dem Wohl unserer Pfarrgemeinde und der dörflichen Gemeinschaft dient und lege um alle das goldene Band der Liebe, das alles zusammenhält.
Lass dieses Begegnungszentrum St. Johannes zum Segen für alle Menschen hier im Ort werden und schenke uns auch Menschen, die diesen Ort mitgestalten, eine gute Atmosphäre ermöglichen und ihn erhalten. Darum bitten wir dich durch Christus, unsern Herrn.


Pfarrer geht mit Minis und PGR/KV-Mitglieder/Bürgermeister durch die Räume und segnet sie. Dabei spielen die Veeh-Harfen

Gemeinsames Vater unser

Segen


Lied: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn (Kanon)


Pfarrer Stefan Mai

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