Segnung der neuen Überlandzentrale in Lülsfeld

Vielleicht kennen Sie diesen Werbespot?
Im Anfang war das Wort.
Heute genügt ein einziger Buchstabe, um alles in Bewegung zu setzen:
E - wie Energie.
Unter nächtlichem Himmel steht ein Mann auf dem Rasen in der Arena und die mächtigen Flutlichtanlagen werfen ihr Licht auf ihn. Dabei die Frage: Kann ein „E“ Emotionen auslösen?
Photovoltaik und Windräder sind zu sehen. Dazu die Worte: Heute liefert uns ein „E“ Solarstrom, morgen virtuelle Kraftwerke?
Man sieht Menschen am Computer und Telefon und hört die Frage: Kann ein „E“ Menschen verbinden, wo immer sie sind?
Das „E“ bewegt die Welt und die Menschen rund herum.
Das „E“-Handwerk


Das E bewegt die hundertjährige Geschichte der ÜZ in Lülsfeld. Oder besser gesagt die Frage nach der Energiegewinnung und -versorgung. Das E- ist zu einer großen Lebensfrage der Menschheit geworden. Wie Energie gewinnen, woher sie nehmen, wie verantwortlich damit umgehen?

Das E bewegt die Menschen. Woher nehme ich im alltäglichen Leben meine Lebensenergie. Wie kann ich leistungsstark, energievoll, effektiv meine Arbeit tun und mein Leben anpacken? Wie kann ich wieder regenerieren, ohne auszubrennen? Wie kann ich mit meiner Lebensenergie verantwortlich umgehen und sie mir lange erhalten?

Am Werbespot des E-Handwerks stört mich der überhebliche Ton:
Im Anfang war das Wort.
Heute genügt ein einziger Buchstabe, um alles in Bewegung zu setzen:
E - wie Energie.

Das klingt nach: Wir können alles. Wir selbst sind die Energie-Spender.

Was ist das schönste Wort dieser Erde? Fragte man einmal den Dichter Christian Morgenstern. Der Dichter gab zur Antwort ein Wort mit dem Buchstaben E: „Enthusiasmus ist das schönste Wort dieser Erde.“ Begeisterung von etwas und für etwas. Wissen Sie woher dieses energiegeladene Wort kommt? Aus dem Griechischen „en theos“- In Gott. In Gott ist die Lebens-Energie.

Vor hundert Jahren stellte sich die ÜZ dem Auftrag der Energiegewinnung und Energieversorgung. Ich wünsche zu diesem runden Geburtstag allen Verantwortlichen und Arbeitern in der ÜZ diesen Enthusiasmus, Begeisterung für ihre Arbeit und für innovative Wege der Energiegewinnung - gepaart mit einer demütigen Haltung, die da lautet:

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.


Pfarrer Stefan Mai

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