Kumpane Jesu

Erstkommunion

Hei, Kumpel! schreit Felix, wenn er aus dem Haus geht und auf dem Schulweg seinen Freund trifft. Er klopft ihm auf die Schulter und sie laufen das letzte Stück zur Schule gemeinsam.
„Kumpel“, in den Ohren von Erwachsenen klingt das ein wenig abschätzig. Aber beim Wort genommen, ist „Kumpel“ eigentlich noch mehr als „Freund“.
„Kumpel“ nennen sich die Bergleute. Sie arbeiten miteinander unter Tage in Stollen und Minen. Und sie wissen: Das ist immer gefährlich. Sie müssen aufeinander acht geben, sich voll und ganz aufeinander verlassen können – und wenn Gefahr droht, auch zusammenstehen.
Das Wort „Kumpel“ kommt aus dem Lateinischen: cum pane. Panis heißt „das Brot“. Somit bedeutet Kumpan: Einer, mit dem ich das Brot teile. Und gemeint ist: Mit wem ich das Brot teile und an einem Tisch sitze, den lasse ich auch im Leben nicht im Stich.

Liebe Kommunionkinder,
ihr sitzt heute an einem festlich gedeckten Tisch – in der Kirche. Ganz ungewohnt. Sonst sitzt ihr in einer Kirchenbank. Und noch etwas ist ungewohnt: Ihr habt zwar links und rechts Nachbarn, aber gegenüber sitzt euch niemand.
Diese ungewöhnliche Sitzordnung hat mit dem Fest zu tun, das ihr heute feiert: eure Erstkommunion. Denn heute an eurem Festtag habt ihr ein besonderes Gegenüber. Ihr könnt es ahnen. Es ist ein geheimnisvolles Gegenüber.

Musik

Gemeindereferentin schreitet mit Christusikone langsam an den Tischen vorbei und zeigt sie den Kindern


Liebe Kommunionkinder, das ist Erstkommunion: Sich mit Jesus an einen Tisch setzen. Mit ihm das Brot teilen. Jesu Kumpel, sein Kumpan werden wollen.
Und das wisst ihr: Jesu Kumpan wird man nicht an einem Tag. Das ist nicht mit heute abgetan. Das ist ein langer Prozess und eine ständige Aufgabe. Das können wir bis heute daran ablesen, wie Jesus mit seinen ersten zwölf Kumpanen umgegangen ist. Drei Dinge wollte er ihnen beibringen. Drei Dinge, die man immer von neuem lernen muss, wenn man Jesu Kumpan sein möchte:

1. Wer Jesu Kumpan werden will, versucht auch an dem, den er nicht mag, etwas Gutes zu sehen.
Schaut euch an eurem Tisch um. Da sitzen nicht nur Freunde. Da gibt es auch die anderen, mit denen du nicht so gern etwas zu tun hast. Jesus würde dich fragen: Kannst du auch an ihnen etwas Gutes entdecken? Wenn ja, würde Jesus sofort antworten: Du darfst dich meinen Kumpan nennen.

2. Wer Jesu Kumpan werden will, reißt nicht gleich aus, wenn es brenzlig wird.
Das war für Jesus die größte Enttäuschung. In dem Moment, in dem er seine zwölf Kumpane am nötigsten gebraucht hätte, waren sie verschwunden. Aber das Großartige war: Jesus hat zu ihnen nicht gesagt: Du hast versagt! Aus mit dir! Sondern: Du darfst es noch einmal probieren! Das gilt auch für euch.

3. Wer Jesu Kumpan werden will, trifft sich regelmäßig mit denen, die immer wieder über seine Worte nachdenken und sein Brot essen.
Wir wüssten heute nichts von Jesus, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die sich immer wieder zum Brotessen getroffen haben, sich an seine Worte erinnert haben und versucht haben, im Alltag echte Jesuskumpane zu sein. Jeder Sonntag ist auch für euch eine Einladung zum Fest der Jesuskumpane.

Musik

Gemeindereferentin stellt vor jedes Kommunionkind eine Karte mit einer Christusikone


Liebe Kommunionkinder, habt ihr verstanden, worum es heute geht? Was das Bild von Jesus sagen will, das euch gegenübersteht? Es stellt Fragen an euch:

Du, Carolin, Alwine, Monika, Carina, Marcel, willst du mein Kumpan werden?

Du, Kristina, Olivia, Julia, Lisa, Celinia, Hannah, Olivia, willst du dich immer wieder mit den Kumpanen Jesu am Sonntag zum Gottesdienst treffen?

Du, Maik, Daniel, Lars, Sascha, Julian, Jamal, Gabriel, willst du immer wieder darüber nachdenken, was meine Worte für dein Leben bedeuten?

Du, Lucas, Michael, Jonas, Rene, Philipp, willst Du mit mir im Gebet verbunden bleiben?

Und egal, was ihr fühlt und denkt. Jesus sagt dir: Dessen darfst du sicher sein: Ich möchte dein Kumpan bleiben.

Band spielt meditatives Musikstück


Pfarrer Stefan Mai

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