Mit der Heimat in der Fremde

Katholische Morgenfeier am 6. April 2008 – Text: 1 Petr 1,17-21

1. Heimat-Erinnerung in der Fremde

Sonntagmorgen im Altenheim. Frau Blanke wurde gerade von einer Pflegerin mit dem Rollstuhl vom Frühstück in ihr Zimmer zurückgefahren. Ihren Stammplatz hat sie dort am Tisch mit zwei alten Damen. Sie reden nicht viel. Und wenn sie es tun, wiederholen sie sich andauernd. Seit einem halben Jahr, seit ihrem schweren Schlaganfall, ist sie jetzt schon im Heim. Aber daheim fühlt sie sich nicht, auch wenn sich die Pflegerinnen mit ihr die größte Mühe geben, freundlich und zuvorkommend sind. Ihre eigentliche Heimat hängt an der Wand und steckt in der Kommode, die sie ins Altenheim mitbringen durfte. Damals vor über 60 Jahren war die Kommode das Hochzeitsgeschenk ihrer Eltern. Ihre Augen wandern wieder wie so oft von Bild zu Bild an der Wand. Erinnerungen an die Enkel, an einen schönen Urlaub mit ihrem Mann, an Samson, den schnurrigen Kater. Ihren Rollstuhl steuert sie auf die Kommode zu, öffnet die Schublade, streichelt über die sorgfältig zusammengelegte Wäsche, sieht sich dabei daheim noch spätabends bügeln, während ihr Mann beim Fernsehen eingeschlafen ist. Sie ist selig, wenn sie in der früheren Welt lebt, bei ihrem Mann, als die Kinder noch klein waren, bei ihren Blumen, für die sie im Garten ein besonderes Händchen hatte. Sie sagt sich immer, eigentlich bin ich doch gut versorgt, eigentlich habe ich doch alles. Aber sie weiß zugleich: Ich bleibe hier immer fremd. Dieses Zimmer wird mir nie zur Heimat werden.

Draußen läuten die Kirchenglocken. Sie fährt zurück zum Couchtisch. Dort liegt immer ihr Gesangbuch. In wie vielen Gottesdiensten war es ihr Begleiter. Sie schlägt es auf und beginnt zu beten...

2. Mobile Gesellschaft und Verlockung der Fremde

Herr Weise ist erst 35, ein junger Ingenieur, glücklich verheiratet. Süße Zwillinge. Sie sind seit einem halben Jahr in der Schule. Mit seiner Frau hat er sich entschlossen, ein kleines Häuschen in einer Dorfsiedlung zu kaufen. Und sie fühlen sich pudelwohl. Obwohl sie aus der Stadt kamen, fühlen sie sich im Dorf schon heimisch. Ihre Kinder haben schnell Freunde gefunden. Mit der Nachbarschaft hatten sie Glück. Sie sind inzwischen durch den Sportverein in die Dorfgemeinschaft gut integriert und verstehen sich mit einer Hand voll Familien blendend. Oft sind sie mit ihnen zusammen und unterwegs, helfen sich gegenseitig und feiern gerne zusammen.

Aber Herr Weise ist innerlich aufgewühlt. Ein verlockendes Angebot seiner Firma liegt auf dem Tisch. Das Angebot hat jedoch einen Haken. Der Arbeitsort liegt in Hannover, 600 km entfernt. Keine Frage: Dieses Angebot würde ihn beruflich weiter bringen. Auf der Stufenleiter der Karriere würde es ein paar Sprossen nach oben gehen. Das Geld könnten sie auch gut gebrauchen. Noch vor ein paar Jahren wäre es kein Thema gewesen. Aber jetzt, wo er erst neulich zu seiner Frau sagte: „Mensch, Claudia, welch ein Geschenk ist es doch, sich daheim zu fühlen, gute Freunde zu haben, die Gegend zu lieben. Hier werden wir alt!“ Es treibt ihn innerlich um. Vor den Kindern will er sich nichts anmerken lassen. Hin und her schwanken die Gedanken in seinem Kopf. Soll ich – soll ich nicht? Heimat für Karriere aufgeben? Werden sich die Kinder eingewöhnen oder einen Schock erleben? Vielleicht finden wir dort genau so schnell wieder gute Freunde? Vielleicht sagen wir in ein paar Jahren: Gott sei Dank, dass wir den Mut hatten. Oder müssen wir uns sagen: Wie dumm waren wir, wir haben unsere Heimat aufgegeben.

3. Rückkehr in die Heimat im Alter? Oder neu fremd?

Wie hatte er sich auf seine Pension gefreut. Und auf die Rückkehr mit seiner Frau in die frühere Heimat. Schon vor ein paar Jahren hatten sie das Elternhaus schön renovieren lassen, altersgerecht eingerichtet. Wie golden hatte er sich alles ausgemalt, die Rückkehr zu seinen früheren Freunden, in die einmal vertraute Umgebung. Und jetzt ist er wieder daheim. Aber es ist ganz anders als er es sich ausgemalt hat. Die Menschen sind anders als er es sich vorgestellt hat. Das Leben ist in den letzten 30 Jahren weitergegangen. Man nimmt von ihm und seiner Frau kaum Notiz. Und ihn beschleicht das dumpfe Gefühl: In die Heimat bist du zurückgekehrt! Aber ist das wirklich noch meine Heimat oder bin ich in meiner alten Heimat neu fremd?
Ja, die Sehnsucht nach echter Geborgenheit, nach Vertrautheit mit Menschen, Orten und Dingen ist groß. Wer über Jahrzehnte eine solch stabile Welt im eigenen Haus, in einem klaren Beziehungsnetz erlebt hat, der findet sich schwer zurecht, wenn diese vertraute Welt seiner früheren Heimat zerbricht und er sie verlassen muss. Das Problem der Heimatlosigkeit ist aber nicht nur Herausforderung für alte Menschen. In Zeiten des raschen Wechsels, in denen die Orte austauschbarer werden, kommt in der jungen Generation dieser Traum von einer überschaubaren Welt, in der ich mich daheim fühle, wieder häufig hoch. Auch in Zeiten der Mobilität sehnen sich Menschen nach Verlässlichkeit und Sicherheit, eben nach Heimat.

Als Christ fremd in der Gesellschaft

Es wird noch immer so getan, als sei Christentum die kulturelle Heimat unserer Gesellschaft. Europa christlich geprägt. Ich glaube, das ist schon seit längerer Zeit, mindestens seit einer Generation, nicht mehr der Fall. Christen, die bewusst ihr Leben nach christlichen Wertemustern ausrichten wollen, werden in den europäischen Gesellschaften zunehmend mehr zu Fremden mitten in ihrer vertrauten Umgebung. Ich sehe da vor mir:

Die 10-jährige Ministrantin, die sich sonntags früh um dreiviertel zehn allein von daheim aufmacht und durch die Straßen ihres Stadtteils zur Kirche geht. Ihre Freundinnen wollen davon nichts wissen, die schlafen noch. Ein wenig schrullig erscheint ihnen dieser sonderliche Sonntagmorgenfaible ihrer Freundin.

Ich sehe da vor mir die Familie, die noch Wert auf ein ausführliches, gemeinsames Mittagessen am Sonntag legt. Und die Mutter noch darauf besteht, dass sich auch die spät heimgekehrten Discogänger um 13 Uhr am Familientisch einfinden. Nur widerwillig brummen sie beim Tischgebet mit und immer wieder dieses: „Mensch, wann hört ihr denn auf mit diesem Gebetsschmarrn! Bei unseren Freunden ist der schon lange abgeschafft.“

Ich sehe da vor mir den Vater, der jedes Mal seinen Anfall bekommt, wenn seine Frau und die beiden Töchter am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt müssen. Da kann er sich den Mund fusselig reden, was die Untergrabung des Sonntagsgebots für eine Gesellschaft bedeutet. Erfolg hat er damit keinen. „Was du nur immer hast,“ meint die Kleinste, „da kommt wenigstens keine Langeweile auf und außerdem rennt alles in die Stadt!“ „Ihr tut mir leid,“ rastet der Vater aus, „wenn ihr auch am Sonntag das tun müsst, was jeden Tag möglich ist. Und merkt euch, wenn alle am Sonntag zum Einkaufen in die Stadt rennen. Ich nicht!“

Nochmals: Es wird noch immer so getan, als sei Christentum die kulturelle Heimat unserer Gesellschaft. Europa christlich geprägt. Ich glaube, das ist schon seit längerer Zeit, mindestens seit einer Generation, nicht mehr der Fall. Christen, die bewusst ihr Leben nach christlichen Wertemustern ausrichten wollen, werden in den europäischen Gesellschaften zunehmend mehr zu Fremden mitten in ihrer vertrauten Umgebung.

Die Zeiten, in denen das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ mit seiner schwungvollen Melodie unter Orgelbrausen in überfüllten Kirchen laut geschmettert wurde und auch ein Stück vermittelte, was es erbat: die Geborgenheit im Hause Gottes, Heimat im Raum der Kirche, die scheinen vorbei zu sein.

Sollen wir den guten alten Zeiten nachtrauern, die bekanntlich nie so rosig waren, wie sie im Nachhinein immer ausgemalt werden? Oder uns von der Grunderfahrung im 1.Petrusbrief Impulse für die bewusste Gestaltung eines christlichen Lebensmodells mitgeben lassen? Der Petrusbrief umschreibt die Lebenssituation der Christen am Ende des ersten Jahrhunderts und gibt den Christen die Worte mit auf den Weg:

„Schwestern und Brüder! Wenn ihr Gott als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.“ (1 Petr 1,17-21)

Grunderfahrung des 1 Petr – Christen im 1. Jahrhundert

Auf den Punkt gebracht lautet das Programm des 1. Petrus-Briefes: In der Fremde ein Leben aus dem Glauben heraus führen, ein Leben in Gottesfurcht. Was heißt das konkret?
Die Christen, die der Petrusbrief anspricht, waren ursprünglich Heiden. Sie waren innerhalb ihrer griechischen Heimatstädte völlig integriert. Doch dann nach ihrer Bekehrung zum Christentum fallen sie plötzlich wegen ihres Verhaltens auf: Sie machen nicht mehr überall mit, stehen daneben, werden Außenseiter, Fremde in der eigenen Stadt.

Früher haben sie an den Festtagen der Stadt, die quer übers Jahr verstreut waren, kräftig mitgemacht. Jetzt halten sie sich fern und feiern dafür in ihrer christlichen Gruppe Sonntag für Sonntag ein festliches Mahl.
Früher saßen sie selbstverständlich im Amphitheater und empfanden die Gladiatoren-Spiele als willkommene Abwechslung im Alltags-Einerlei. Jetzt lassen sie sich dort nicht mehr blicken.
Früher waren die ausschweifenden Gelage das Sahnehäubchen eines arbeitsreichen Tages, wo man sich so richtig gehen lassen konnte. Jetzt wird ihnen eingetrichtert:
„... Lange genug habt ihr in der vergangenen Zeit das heidnische Treiben mitgemacht und habt ein ausschweifendes Leben voller Begierden geführt, habt getrunken, geprasst, gezecht und unerlaubten Götzenkult getrieben. Jetzt erregt es ihren Unwillen und sie lästern, weil ihr euch nicht mehr in diesen Strudel hineinreißen lasst“ (Petr 4,3f.).

Christsein wird zum Kontrastprogramm. Christen als Menschen, die in einer vertrauten Umgebung durch ihre Einstellung und ihr Verhalten plötzlich auffallen und anecken. Christen werden in der eigenen Heimat zu Fremden.

Wie als Christ heute in der „Fremde“ zurechtkommen: Mit einem geistigen Marschgepäck auf dem Weg

So etwas hält man nur durch, wenn man ein geistiges Marschgepäck für diese Lebenssituation als Fremde in der Heimat parat hat. Wenn man überleben will, braucht es eine innere Heimat. Und die umschreibt der erste Petrusbrief so: Wir haben einen Glauben und eine Hoffnung. Und die geben uns Halt und Rückgrat im Leben.

Mir scheint, die Spiritualität des ersten Petrusbriefes bekommt in unserer Zeit wieder höchste Aktualität: Glaube als innerliche Heimat in einer Umwelt, die von christlichen Werten nicht mehr viel wissen will.
Es wird heute zur Überlebensfrage, ob christliche Gemeinden das kapieren: Die Zukunft des Christentums hängt an einem alternativen Lebensstil, der den Mut hat, zu gängigen gesellschaftlichen Verhaltensmustern – wenn nötig – auf Distanz zu gehen. Es wird zur Überlebensfrage, ob es jungen Eltern gelingt, ihren Kindern so ein Marschgepäck mitzugeben.

Kindern eine innere religiöse Heimat mit auf den Lebensweg zu geben, gelingt nur, wenn religiöse Erziehung eingebunden ist in das Grundgefühl der Sicherheit in der Kindheit. In einer Gesellschaft, in der sich alles so schnell ändert, in der alles schwimmt, Kindern eine geistige Heimat auf dem Weg ins Erwachsenwerden mitzugeben gelingt meiner Meinung nach nur, wenn nicht nur das Fernsehen im Kinderzimmer den Ton angibt und die Kinderaugen von den schnell wechselnden Bildern hin- und hergerissen werden. Da braucht es eine Atmosphäre der Geborgenheit, da braucht es Riten, die verlässlich wiederkehren, Geschichten, die immer wieder erzählt werden, und so unbewusst eine geistige Heimat schaffen, die nicht so schnell ausgehebelt werden kann.

Der bekannte Theologe Fulbert Steffensky schreibt: „Die erste Empfehlung für die frühe religiöse Erziehung von Kindern ist: Baut Kindern aus Orten, Zeiten und Gesten eine bezeichnete Welt! Die zweite Empfehlung: Erzählt ihnen Geschichten! Der Mensch lernt nicht in Lehrsätzen, dass das Leben gut ist und dass man sich trauen kann. Er lernt nicht in einer Lehre, dass das Recht siegt und dass man hoffen darf. Man lernt es in Bildern und Geschichten.“ Und deshalb erzählt er seinen Enkeln Geschichten aus dem christlichen und biblischen Kulturgut, die ihm selbst Heimat sind, in denen Kinder ihre Ängste, Zweifel und ihren noch schwachen Lebensmut bergen können, aber auch Geschichten, die Kinder in eine Welt einführen, die ihnen noch fremd ist und davon erzählen, dass einem im Leben viel zugemutet werden kann.

Ich bin überzeugt, wo Menschen in unserer Zeit versuchen, eine innere geistige Heimat in Zeiten des ständigen Wandels mitzugeben, dürfen sie auch heute noch etwas Ähnliches erfahren, was von Francois Millet, dem bekannten französischen Maler, den Vincent van Gogh hoch verehrte, erzählt wird:
Nach langen Jahren der Abwesenheit war es Millet noch einmal vergönnt, den Boden seiner Heimat zu betreten. Während des Abendläutens zog es ihn in die Dorfkirche, die ihm in der Kindheit sehr vertraut war. Sein alter Lehrer und Priester kniete am Altar, als hätte er während der ganzen Zeit, die verflossen war, nichts anderes getan. Millet wartete, bis der Alte sich erhob, berührte leise seine Schultern und gab sich zu erkennen. „Du bist es, Francois?“ sagte der alte Mann und umarmte ihn. „Und deine Bibel, Francois, hast du sie vergessen? Die Psalmen, die du so lieb hattest – liebst du sie noch?“ Millet antwortete ihm: „Sie sind mein Brevier, in ihnen finde ich, was ich male.“

Ich werde auch die glückliche Mutter nicht vergessen, die mir einmal in den Tagen nach Weihnachten sichtlich gerührt erzählte: Stellen Sie sich vor. Ich dachte, all mein Bemühen, meine Kinder religiös zu erziehen, seien für die Katz gewesen. Und gestern ruft meine Tochter an und sagt: „Du Mama, heute feiern wir Weihnachten mit unseren Kindern, wie wir es bei euch daheim erlebt haben. Wir lesen die Weihnachtsgeschichte und singen Lieder.“

Gebetsteil

Ich bete für eine Frau im Altenheim, die fast jeden Sonntag zu uns mit ihrem elektrischen Rollstuhl in den Gottesdienst kommt und darauf hofft, Stoff zum Nachdenken, ein Wort des Trostes, der Ermutigung mit ins Heim zurückzunehmen. Möge der Gottesdienst für sie ein Ort der geistigen Heimat bleiben, der ihr auch in den schweren Tagen der Krankheit und des Alters innere Stärke und Ruhe gibt.
Ich bete für die Frauen und Männer aus den Pfarrgemeinden, die alte und kranke Menschen in den Altersheimen regelmäßig besuchen und so zeigen wollen, dass sie von ihren Heimatgemeinden nicht vergessen sind. Ich bitte für die Jugendlichen aus unserer Gemeinde, die jeden Monat einmal mit alten Menschen in einem Schweinfurter Altenheim sich unterhalten, mit ihnen spielen und singen. Dass die Begegnung mit Alter und Krankheit sie zum Nachdenken anregt, was im Leben wirklich zählt und trägt.
Ich bete für die neuen Ministrantinnen und Ministranten, die in unseren Gemeinden jetzt nach der Erstkommunion voller Euphorie ihren Dienst beginnen und erst später richtig begreifen, dass dieses heilige Spiel vor Gott ein religiöses Bekenntnis ist. Dass sie die Freude an ihrem Dienst nicht verlieren, wenn sie deswegen in ihren Freundeskreis angefragt und vielleicht sogar gehänselt werden
Ich bete für den jungen Arzt, der mit zwei kleinen Kindern an der Hand in den Gottesdienst kommt, sie beim Singen und Beten auf dem Schoß hat und sie so in die liturgische Heimat unserer Kirche einführen will. Gib, dass es ihm und den jungen Familien, die in ihren Kindern ein religiöses Fundament legen wollen gelingt, den Mehrwert des Glaubens in unserer Zeit vermitteln zu können.
Ich bete für die jungen russlanddeutschen Frauen in unserem Kindergarten, die sagen: Wir haben in der Kindheit Religion nicht erlebt und kennen uns nicht aus. Dass sie, angeregt durch die Atmosphäre in unserem Kindergarten und durch das christliche Kulturgut, das ihren Kindern mitgegeben wird, selbst neu nachfragen und für sich eine geistige Heimat suchen.

Segenswünsche

Ich wünsche dir, dass du es als Segen empfinden darfst, wenn du spürst: Mir wurde schon als Kind eine geistige Heimat vermittelt.

Ich wünsche dir, dass du es selbst als Segen empfindest, wenn du dich der Führung und Fügung Gottes anvertrauen kannst, und nicht meinst, du müsstest alles aus eigener Kraft fertig bringen.

Ich wünsche dir, dass du ein Segen bist, wenn du dich mutig aus dem Glauben heraus manchem Zeitgeist entgegenstellst.

Ich wünsche dir, dass du ein Segen bist, wenn du überzeugt auch gegen den Strom sagst und tust, was du als richtig und wichtig im Sinne Gottes erkannt hast.
Dazu segne dich unser treuer Gott, der Vater, der Sohn und der heilige Geist.


Pfarrer Stefan Mai

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