Ein Türöffner für Gott – Der Raum der Leere Predigt zum 4. Adventssonntag (Lk 1,26-38) Wir hören zu viel. Wir sehen zu viel. Zu viele Geräusche dringen täglich an unser Ohr. Zu viele Bilder und Eindrücke nehmen unsere Augen täglich auf oder besser gesagt, huschen an ihnen vorüber. Wir hören zu schnell und wir sehen zu schnell. Immer schwerer fällt es, auf einzelne Melodien oder Worte zu lauschen, sie auf sich wirken zu lassen. Die bevorzugte Hörart ist die Dauerberieselung. Immer schwerer fällt es, genau hin zu schauen, sich mit einem einzelnen Bild länger zu beschäftigen, es auf sich wirken zu lassen. |
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- „Verkündigung“ von Konrad Witz – Konrad Witz lässt das Geschehen des heutigen Evangeliums zwischen Maria und dem Engel Gabriel in einem ganz ungewöhnlichen Raum spielen. Auffällig ist nicht, dass es sich um eine Wohnstube des 15. Jahrhunderts handelt. Das ist sogar typisch für die Malerei des Spätmittelalters. Auf diese Weise wollte man das biblische Geschehen in die Gegenwart holen, aus der alten Geschichte eine Geschichte für heute werden lassen, den Betrachter des Bildes in das Geschehen von damals hinein nehmen. - Bild des leeren Raums unseres Kindergartens an die Wand werfen - Am vergangenen Donnerstag war unser Bischof Friedhelm Hofmann bei uns im Kindergarten und hat den Raum der Leere eingeweiht. Vielleicht verstehen Sie auf dem Hintergrund des mittelalterlichen Verkündigungsbildes von Konrad Witz besser den Sinn dieses besonderen Raumes. Kinder brauchen wie wir wieder mehr visuell und akustisch beruhigte Räume, um im Stillewerden, im Hören und Lauschen, im Betrachten und Staunen, etwas vom großen Geheimnis, das keiner gesehen und keiner je gehört hat, zu erahnen und die Sehnsucht nach ihm zu wecken. - Kanon singen „Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr. Suche den Frieden.“ - |
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