Komm, du Segen der Stille

6.Rorategottesdienst 2004

Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.
(Mascha Kaleko)


In der Stille geschehen die großen Dinge, nicht im Lärm und Aufwand der großen Ereignisse, sondern in der Klarheit des inneren Sehens, in der leisen Bewegung des Entscheidens, im verborgenen Opfern und überwinden. Die leisen Kräfte sind es, die das Leben tragen.
(Romano Guardini)


Wer einst viel zu künden hat,
Schweigt viel in sich hinein.
Wer einen Blitz zu zünden hat,
Muss lange Wolke sein.
(Friedrich Nietzsche)


Drei Mal ein Loblied auf die Stille, mit der sich Menschen heute immer schwerer tun, nach der sich aber auch immer mehr Menschen sehnen. Advent wurde früher einmal als die stille Zeit bezeichnet. In dieser Rorate soll Stille einmal bewusst ihr Platzrecht haben. Ist sie ungewohnt, belastend oder steigt die Sehnsucht hoch: O komm, du Segen der Stille?

Musik: Gregorianischer Choral aus „Stimmen der Stille“


Pfarrer Stefan Mai

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